Das gesamte Leistungsspektrum:
Symptome:
Es findet sich eine deutliche Fehlstellung und massive Bewegungseinschränkung im Ellenbogengelenk. Manchmal bestehen Gefühlsstörungen in den Fingern des betroffenen Armes.
Ursache:
Die Ellenbogenluxation ist nach der Schulterluxation die zweithäufigste Luxation. Durch einen Sturz auf den ausgestreckten Arm mit Überstreckung des Ellenbogen hebelt der Ellenhaken die Oberarmrolle aus dem Gelenk nach vorne. Ausrenkungen zur Seite und nach hinten sind selten. Typische Begleitverletzungen sind knöcherne Bandausrisse, Knochenbrüche, Nerven und seltener Gefäßschäden.
Diagnostik:
Zuerst wird ein Röntgen des Ellenbogens in zwei Ebenen durchgeführt. Bei schweren Verletzungen ist auch eine zusätzliche Computertomographie notwendig.
Therapie:
Die wichtigste Maßnahme ist die Einrenkung, die besonders bei Nerven- oder Gefäßschäden sofort erfolgen muss. Durch schmerzbedingte Muskelanspannung ist die direkte Einrenkung oft nicht möglich, dann erfolgt sie unter Kurznarkose.
Nach der Einrenkung muss direkt überprüft werden, ob Gefäß- oder Nervenschäden vorliegen. Auch sollten umgehend noch unter Narkose die Stabilität der Seitenbänder und eine eventuelle Reluxationstendenz überprüft werden.
Liegen keine Begleitverletzungen vor, handelt es sich um eine einfache Verrenkung, die in der Regel mit einer kurzfristigen Ruhigstellung in einer Gipsschiene behandelt wird. Eine Operation ist dann meist nicht notwendig.
Bei offenen Verrenkungen, Verletzung von Gefäßen , Nerven und deutlicher Instabilität ist eine Operation zwingend notwendig. Bei begleitenden Brüchen der Oberarmrolle und des Ellenhakens mit Verschiebung ist eine Stabilisierung mit Schrauben und Platten notwendig.
Bei schweren Trümmerbüchen kann in seltenen Fällen der Einbau eines Kunstgelenkes notwendig werden.